Pfarrei Karpfham / Dekanat Fürstenzell
Pfarrei Karpfham
Die Pfarrei Karpfham 1706 entspricht der Beschreibung von Martin Süß aus dem Jahr 1828[1]. Die Pfarrei umfasste 1828 175 Häuser mit 1333 Seelen.
[1]Pfarrei Karpfham; Martin Süss, 1828
Die Pfarrei Karpfham auf der Landkarte (gemäß Dokumentation von Martin Süß, 1828
Zur Quellenlage
Kirchenbücher von Karpfham
Die Kirchenbücher der Pfarrei Karpfham unter www.matricula-online.eu lassen umfängliche Untersuchungen zum Geschehen zu den Vorgängen am 8. Januar 1706 zu.
Eintragungen im Sterbebuch der Pfarrei Karpfham
Die Eintragungen im Sterbebuch zeigen, dass die 33 Toten vom 8.Januar 1706 sämtlich am 10. Januar in Karpfham begraben wurden.
Dr. Wurster hat das Sterbebuch transkribiert. In Karpfham steht ein gepflegtes Denkmal mit den im Sterbebuch aufgeführten Namen.
Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Tote aus der Pfarrei Karpfham in anderen Pfarreien begraben sind.
Relicta Vidua
Aus der Gesamtübersicht ist abzulesen, dass von den 33 der Pfarrei Karpfham zuzuordnenden Toten elf verheiratet und 21 ledige Burschen waren. Bei einem Toten ist der Familienstand unbekannt. Diesen hohen Anteil von Unverheirateten finden wir nicht durchgängig in den bisher untersuchten Pfarreien der Dekanate Aidenbach und Fürstenzell.
Einen Hinweis darauf, dass unverhältnismäßig viele Witwen von 1706 bis 1710 geheiratet haben, bei denen der verstorbene Ehemann nicht zu finden und zuzuordnen ist, fehlt in der Pfarrei Karpfham.
Zusammenfassung
Die Pfarrei Karpfham war durch das Geschehen am 8. Januar bei Aidenbach stark betroffen. Es ist nach den Recherchen anzunehmen, dass sämtliche Tote vom 8. Januar am nächsten Tag aus dem „Schlachtfeld“ um Aidenbach, Beutelsbach und Tödling nach Karpfham heimgeholt wurden. Keiner wurde in einem dortigen Friedhof beerdigt oder einem Massengrab verscharrt.
Die Feststellung, dass „33 leblose Körper an einem Tag aufgefunden, über 20 km transportiert und am 10. Januar im Friedhof begraben“ wurden, wirft die Frage auf, wie das in real geschafft wurde?